Monthly Archives: January 2011

Mito (in Ibaraki)

Nachdem alt bekannten ging es also mal in eine neue Gegend – auf nach Mito in der Ibaraki-ken. Ich glaube bis jetzt bin ich nur durch die Präfektur gefahren um in den Norden zu gelangen, aber dieses mal habe ich eine Freundin in einem nahe gelegenen Dorf (Naka) besucht. Ein ruhiges Wochenende auf dem Land ist doch immer was feines und zum entspannen kam noch ein Kumpel aus Tokio. So sind wir am Samstag nach Mito gefahren und habe uns extrem stinkende Ginkgos angeschaut. Aus dem Park sind wir dann in ein Museum geflüchtet das zufällig keinen Eintritt verlangte und wir uns sehr schöne Farbholzschnitte anschauen konnten. Danach ging es dann zu einem alten Haus von einem Samurai das auch keinen Eintritt verlangte und zum Abschluss einen Tempel und weiten Fußweg wieder zurück zum Bahnhof. Da merkt man das man auf dem Land ist :)

Den nächsten Tag haben wir sehr langsam und spät begonnen und waren so relative Spät bei dem Wasserfall (in Fukuroda) den wir uns anschauen wollten. Der Wasserfall war jetzt nicht so Spektakulär, eher das so viele Menschen sich den Anschauen wollten und wir locker 30 Minuten anstehen mussten um in einen Fahrstuhl zu gelangen. Als wir es danach in ein Restaurant geschafft hatten (auch wieder warten und anstehen) ist uns aufgefallen das wir ganz schnell zum Bus mussten, weil wir sonst den Berg herunter laufen mussten. Somit sind uns die hochgelobten Nudeln entwischt, aber dafür konnten wir eine hervorragende Suppe am Bahnhof kaufen. Die Bauern hatten einen kleinen Stand aufgebaut und verkauften frisches Gemüse und genossen den ganzen Tag Sake. Dementsprechend war auch die Stimmung gut und entspannt.

So mussten wir also in einem Tunnel mit toller Beleuchtung auf den Fahrstuhl warten, damit wir einen wahnsinnig guten Blick auf den Wasserfall hatten.

Zurück ging es dann wieder mit der bunten Bahn Richtung Mito.

Nikko

Von Tokio ging es wieder weiter nach Nikko, welches einer der schönsten Tempelanlagen ist die ich zur Zeit kenne und kann sie nur jedem Empfehlen. Aber so gab es auch für mich wieder was neues, denn ich habe noch nie in Nikko Übernachtet. Das seit kurzem geöffnete Nikko Guesthouse war meine Wahl und ich habe sie nicht bereut. Es hat eine super Lage und ist Günstig. Die Inhaber sind super nett und so kam es das wir am Abend mit ein paar Freunden Nabe gekocht haben und den Abend ausklingen lassen.

Den Nachmittag davor war ich aber fleißig und war Wandern. Ich habe in der Hostel nachgefragt wo man am besten Wandern kann und das Ende des Trips sollte ein Onsen sein. Nach einem Genmaicha des Hauses war die Route auch geplant und ich konnte los spazieren. Wie immer mit einer Karte, die keine Wanderwege oder extreme kleine Fußwege eingezeichnet hat, sondern nur den Highway der in die gleiche Richtung ging. Ich wusste in welche Richtung ich musste und schon ging es los….

Die Jahreszeit und das Wetter waren einfach nur herrlich und man konnte sich in Ruhe einen Weg suchen…

Unterwegs habe ich mir noch Zeit genommen verschieden Steingärten und ein Sommerhaus des damaligen Monarchen anzuschauen. Leider war es schon kurz vor Schluss und ich wurde wortwörtlich durch das Gebäude gejagt und so konnten die tausend verschiedenen Tatamiräume mit ihren eigenen Zweck nicht auf mich wirken lassen. Eigentlich sehr schaden, denn das Haus war an sich Wunderschön.

Und so lief und lief ich immer weiter Richtung Westen (laut der Karte) und es war einfach kein Ende abzusehen. So langsam zog sich der Himmel zu und ab und an kamen ein paar Tropfen von dem Himmel um Hallo zu sagen. Laut dem Herbergsleiter sind Deutsche sehr gut im Wandern und haben nichts gegen Kaltes Wetter. Beides mag stimmen, aber bei Regen hätte ich dann doch gerne eine Jacke. So lief ich also in meinem Pullover an der Hauptstraße Richtung irgendwo und ich konnte keine Anzeigen von dem Onsen sehen. Nach 20 Minuten laufen (schnelles gehen – Dank Wind und leichtem Regen) habe ich an einer Tankstelle halt gemacht und erst mal nach dem Weg gefragt. Den Namen des Onsen wusste ich natürlich nicht mehr, es war aber mit einem X auf meiner Karte im Nirgendwo markiert. Es wurde also schnell eine andere Karte heraus geholt und somit konnte mein Reiseziel bestimmt werden. Die Herren meinten erst mal das ich total verrückt wäre dahin zu laufen und haben versucht mich zu überreden wieder umzukehren. Ich laufe doch keine drei Stunden durch die Wildnis um dann Umzukehren. Ihnen also versichert das ich schnell gehend keine 45Minuten brauchen werde…. Die Dachten mit Sicherheit ich wäre verrückt und wie es sich später herausstellte haben sie sich noch ein bisschen länger über mich unterhalten. Mit einer neuen Karten bewaffnet bin ich also weiter an der Hauptstraße lang gegangen und das Wetter wurde einfach nur besser und ich habe angefangen zu frieren. Nach gefühlten dreißig Minuten hielt plötzlich ein Auto neben und der Fahrer fragte mich freundlich ob ich den zu dem Onsen laufen wollte. Selbstverständlich Antwortete ich, wobei ich mich Fragte woher er das wusste. Ich bin dann eingestiegen und mit ihm zum Onsen gefahren. Während der Fahrt hat sich dann heraus gestellt das er ein Kunde bei der Tankstelle war und das sich die Besitzer noch über mich unterhalten haben (Ich hoffe nur gutes :D ). Er war auf dem Weg von der Arbeit zum Onsen und hat mich dann die letzten paar Kilometer mitgenommen. Zum Glück, denn ein paar Kilometer lagen noch vor mir. Das Onsen (welches irgendwo da liegt) war ohne Frage der Wahnsinn und zurück ging es mit dem Bus :)

Am nächsten Tag ging es für mich weiter nach Nishinasuno, aber der Vormittag blieb mir noch um den Herbst in Nikko zu geniessen. In Nikko ist der zweit schönste Garten den ich in Japan kenne.

Kamakura

Vorneweg kann man meine kleine Reise auf einer Karte nachverfolgen damit man das ein bisschen Geografisch zuordnen kann.

Und nun wieder zurück zu den wichtigen Themen :) Kamakura dürfte ein Dorf sein das in jedem Reiseführer bei Tokio beschrieben ist und von den meisten Touristen die Japan besuchen auch besucht wird. Bei mir war es irgendwie nie auf dem Radar und so war ich zum ersten mal in Kamakura. Von Kunitachi ging es mit dem Zug nach Kamakura. Die Fahrt von Shinjuku hat nur eine Stunde gedauert und man war aus dem grausamen Alltag in einer grünen Oase. Es war ein herrlicher Tag von über 20Grad und blauen Himmel. So ließ es sich sehr gut durch die kleinen Straßen schlendern und den Massentourismus hinter sich zu lassen.

Wenn man den kleinen Strassen bis zu den kleinen Bergen folgt kann man ab und zu einen kleinen Weg auf die Berge finden.

In Kamakura habe ich das erste mal Grabstätten/Gedenkstätten in den Berg gebaut gesehen und davon nicht zu wenig.

Von nur kleinen Höhen konnte man schon über Teile von Kamakura schauen, weil es keine großen Gebäude gibt und sich alles durch kleine Täler schlängelt.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wenn man in Tokio wohnt und über das Wochenende dem Großstadt Chaos entkommen will schnell mal nach Kamakura fährt um zu entspannen. Dementsprechend sind auch die Landpreise :)

Wie fast überall machen auch in Kamakura die Tempel recht früh und somit hatte ich noch Zeit um zu der Halbinsel Enoshima am Meer zu fahren. Leider habe ich es nicht mehr bei Sonnenschein geschaft, aber so konnte man den kühlen Abend am Meer geniessen und die Beine ausstrecken.