Monthly Archives: July 2012

Dänemark – Kopenhagen

Letztes Jahr entschied ich mich meinen Arbeitsplatz zu wechseln und zum Jahresende war dieses Projekt auch sehr schnell abgeschlossen. Neben viel mehr Spaß und interessanteren Projekten an der Arbeit gab es auch eine Probezeit in der man normalerweise keinen längeren Urlaub nimmt. Man will und soll sich erst einmal einarbeiten. Für jemanden der gerne Reist sind sechs Monate sehr lang und ich musste sogar schon geplante und gebuchte Flüge wieder Stornieren. Zum Glück hatte ich jedoch eine Versicherung die mir alles wieder erstattet hat.

Was macht man also sechs Monate lang? Zu Hause herum sitzen und alt werden? Nicht mir mir, denn ich hab ja noch die Wochenenden. Mehr oder weniger habe ich mich dann auf  “Wochenendangebote” spezialisiert und konnte mir die eine oder andere Reise gönnen. Die erste Reise war im Februar möglich. Die Bahn hatte ein Europa Spezial für Nachtzüge und die beste Verbindung für mich war nach Kopenhagen. Super! War ich noch nicht.

Der Plan war einen ganzen Tag in Kopenhagen zu verbringen. Abfahrt war Freitag Abend, mit Ankunft morgens in Kopenhagen und Abfahrt wieder am Abend mit Ankunft Sonntag früh zu Hause. Zwei Übernachtungen und beide im Zug für unter 100 Euro. Transportmittel sind für mich kein Luxusgenstand und somit habe ich mir nur einen Sitz in einem sechser Abteil gebucht und kein richtiges Bett. Leute, macht das niemals! Vor allem nicht übers Wochenende, es sei den ihr seit super Betrunken. Das war ich leider nicht…

ABFAHRT! Nach der Arbeit ging es zum Kölner Bahnhof und ich sollte eigentlich direkt mit dem Zug nach Kopenhagen fahren. Natürlich war es Februar (kommt immer nach Januar) und es gibt viel Eis, Schnee und Kälte in Europa. Leider sagt das _nie_ jemand der Deutschen Bahn. Die war total überfordert. Zug ist direkt ausgefallen und ich hatte schon wieder fast die Reise nach Hause angetreten… Ich sollte jedoch irgend einen ICE nehmen und in Dortmund in meinen Zug zusteigen. In Holland war das Wetter wohl noch besser (ich mag Schnee!) und der Zug ist nicht über Köln gefahren, sondern hat den direkten Weg genommen.
In Dortmund eingestiegen und meinen Platz gefunden, war noch ein anderer im Abteil. Also ein bisschen gemütlich gemacht und mit der eigenen Decke Jacke zugedeckt. Natürlich gibt es keine Decken im Abteil und der Schaffner wollte auch keine raus rücken. ALLES kein Problem bis eine dritte komische, sehr betrunkene und dichte Person das Abteil besetzen wollte. Also nichts mehr mit liegen sondern sitzen. Ein bisschen geschlafen… bis die Polizei vorbei gekommen ist und die Personalien kontrolliert haben. Dabei stellte sich heraus das die besagte dritte Person nach Berlin wollte… Der Zug fährt aber gar nicht nach Berlin. Zur Unterhaltung der Polizei ist er dann mit ihnen gegangen und ich wäre gespannt ob er Berlin noch erreicht hätte.

Nach ein wenig Schlaf wurde ich wach, als wir bereits in Dänemark waren und endlich Schnee zu sehen war. Ich wurde mit einem blauen Himmel und Sonnenschein begrüßt. Das mitgebrachte Frühstück wurde mit einer wunderbaren Aussicht über die endlosen Brücken genossen.

Viel geplant hatte ich nicht wirklich. Ich wusste ungefähr was ich mir anschauen wollte und wo ich Mittag essen wollte. Ich wollte nur laufen und kein Taxi oder Bahn benutzen. Was ich nicht wusste, war das am gleichen Wochenende irgend eine Modenschau in Kopenhagen war und die Stadt einfach nur voll war und überall große Public viewing Bildschirme waren um die Modeschaus zu sehen. WTF? Mich eigentlich wenig interessiert. Ich genoss die weiteren Straßen und schönen alten Gebäude, Architektur und Menschen.
Natürlich war es recht kalt und ich war froh das die Sonne parat stand. Selbst bei minus fünf Grad und ein bisschen gebummel, kann einem recht schnell Kalt werden. Zum Glück gibt es jedoch relativ viele kleine Cafes in denen man sich wieder aufwärmen kann und einen warmen Kaffee oder Tee trinken kann.

 

Nepal – Sahamati und Gaindakot

Mein Bekannter, Bikki, konnte sich leider keinen Urlaub nehmen während meines Aufenthalts, aber das war nicht so schlecht, denn dadurch konnte ich Sahamati ein bisschen kennen lernen und wir konnten ein paar Erledigungen machen. Die NGO ist relative Groß und hat eine weite Reichweite von den Projekten. Zu meiner Überraschung war momentan sogar ein Deutscher Freiwilliger in Sahamati und eine weitere bei einer Schule. Es war also eine Überflutung von Deutschen in dem Dorf vorhanden. Es war jedoch auch mal wieder schön in Deutsch über gewisse Themen zu diskutieren und eine andere Meinung von jemanden aus dem gleichen Land zu hören.

Meine Tage waren jedoch sehr entspannend. Früh aufstehen, Früh zu Bett gehen und zwischendurch die Organisation besuchen und mit Bikki ein paar Erledigungen zu machen oder alte bekannte zu besuchen. Sehr entspannend und es war auch gut mal nicht alles selber planen zu müssen.

So vergingen die Tage und meine Abreise nahte. Die Rückreise startete mit einem Microbus aus Gaindakot nach Kathmandu wo ich noch einen Tag verbringen wollte um sicherzugehen meinen Flug nicht zu verpassen. Es ging also wieder zurück in das bekannte Hostel. Mal wieder ein großer Kontrast von Land und Hauptstadt und eigentlich wollte man wieder direkt in die Berge, aber stattdessen machte ich noch ein paar Spaziergänge durch Kathmandu und genoss einen weiteren Barber. Das ist etwas was man auf jedenfall machen sollte. Die letzten kulinarischen Genüsse wie MoMo Chilli oder einen Nepalese Tee zu mir genommen und schon auf die Abreise vorbereitet…

Nepal ist ein fantastisches Land und bietet grenzenlose Gegensätze mit super freundlichen Menschen. Je weiter man sich von der Hauptstadt entfernt, desto menschlicher werden die Leute und die Sprachbarrieren steigen. Wer keine Probleme mit Stromausfällen, kalten Duschen, Dreck, Staub, Staus und vielen Höhenmetern hat, kann ich eine Reise nach Nepal nur empfehlen. Falls möglich werde ich auf jedenfall wieder gerne nach Nepal fahren, weil ABC und EBC stehen noch weit oben auf meinem Plan des möglichem…

Nepal – Chitwan

Wenn man Chitwan und Nepal hört verbindet man dies automatisch mit dem Nationalpark, Tieren, Safaris und Urwald. Mein ziel war nicht der Park sondern einen alten Freund aus ARI/Japan zu besuchen. Für die letzten paar Tage in Nepal konnte ich bei ihm Wohnen und einen kleinen Teil des “echten” Nepals im Süden erleben. Dabei konnte ich einen Einblick in die Arbeit bei der NGO Sahamati erleben und alltägliche Geschehnisse genießen…

Als erstes musste ich jedoch von Pokhara nach Chitwan kommen und was bietet sich da besser an als ein schöner Bus. Es ging morgens um kurz nach Sechs los und zum Nachmittag waren wir auch schon angekommen. Zu der Zeit gab es immer wieder Streiks und dann geht eigentlich nichts mehr. Die Straßen sind gesperrt und nichts geht mehr, außer man ist in einem Touristenbus. Dann wird man durch gewunken und man kommt ohne größere Probleme an sein Ziel. In Chitwan angekommen merkte ich erstmals, dass ich viel zu weit gefahren war und wegen des Streiks konnte ich eigentlich auch nicht wieder zurück fahren. Viele Resorts wollten natürlich das ich erst einmal bei ihnen vorbei schauen sollte… Dank Handys konnte ich aber alles klären und ich sollte am Abend abgeholt werden. Ich hatte also einen Tag um mich um zuschauen – inklusive Gepäck. Der Bus endet ein bisschen außerhalb einem kleinen Dorf mit vielen Hotels und indem die meisten Touren in den Chitwan Nationalpark anfangen. Mit Gepäck ging es also los und immer der kleinen Straße entlang und quer durch das Dorf an das andere Ende.

Jetzt hieß es den Tag entspannt zu ende zu bringen. Bei blauen Himmel und Sonnenschein war das kein Problem. Zwischendurch wurde mir alles mögliche Angeboten von Hotels, Guides, Frauen, Drogen und einfach nur was zu Essen war einfach alles dabei. Mir konnte also nicht langweilig werden. Eine kleine Überraschung gab es dann noch, dass sich zwei Dickhäuter zum Essen näherten. Diese würden anscheinend jedoch immer vorbeikommen und sind mehr Haustiere als wilde Tiere.

Als es Dunkel wurde haben sich die älteren Nepalesen gewundert warum ich noch mit meinem Gepäck unterwegs war und fragten ob ich irgendwelche Probleme hätte und ob sie mir helfen konnten. Sehr nett, aber schon kurz darauf wurde ich mit einem Motorrad abgeholt und es ging durch die kalte Nacht nach Hause.

Nepal – Pokhara

Nach einem anstrengenden und guten Poon Hill Trek (1 2 3 4 5 6 7 8) hatte ich mir zwei volle Tage Entspannung in Pokhara eingeplant und verdient. Wir hatten wunderbares Wetter und man hätte die Beine sehr gut hoch legen können. Als wir am späten Nachmittag ankamen, hat das auch super geklappt. Endlich wieder mal etwas anderes Essen und sich nicht bewegen. Dieses verlangen wurde jedoch schon am nächsten Tag wieder zunichte gemacht.

Die Friedenspagode auf dem nächsten Berg rufte nach mir und so machte ich mich noch vor dem Frühstück auf einen kleinen zweistündigen Hike. Ich weiss nicht wie ich auf die Idee gekommen war, aber ich fragte mich unterwegs, ob das wirklich hätte sein müssen… es lohnte sich jedoch.

Als erstes ging es mit einem kleinen Boot (inkl. jemanden der das Boot bedient) auf die andere Seite des Sees und weiter zu Fuss den Berg hinauf. Endlich angekommen wurde erst mal die Aussicht auf das Annapurna Gebirge und die Sonne genossen. Alle Anstrengungen waren wieder vergessen. Postkarten schreiben lässt sich an so einem Ort auch super.

Den Rückweg wollte ich zu Fuß auf der anderen Seite des Berges starten, musste aber nach einer Stunde herumirren und knurrenden Magen aufgeben. Dafür habe ich dann einen 7Rs. Bus in die Stadt genommen. Selbst dieser brauchte knapp dreißig Minuten und wer weiß wie lange ich wirklich gebraucht hätte. Definitive bessere Wahl. Man beachte den “parkenden” Truck…

Den anderen Tag wurde wieder einfach nur genossen. Am See gesessen, gut gegessen und versucht sich nichts andrehen zu lassen. Einfach gehen lassen, denn der nächste Tag sollte in einer ganztägigen Tour quer durch Nepal enden.

und weiter…