Monthly Archives: January 2013

Japan – Tokyo

Nachdem wir unseren eigentlichen Flug in Fukuoka verpasst hatte und erst Abends fliegen konnten, waren unsere Pläne ein bisschen durcheinander gewürfelt und wir mussten eine Nacht in Tokyo verbringen bevor wir wieder getrennte Wege gingen. Eingenistet haben wir uns im altbekannten Ks House in Asakusa. In dem Hostel war ich schon öfters und kann immer wieder punkten. Gut gelegen, sauber und das für einen super Preis. Was macht man also in Tokyo an einem angebrochenen Abend? Lange aufbleiben und noch weniger Schlafen, damit man sich den Tsukiji Fischmarkt in aller frühe anschauen kann.

Um vier Uhr standen wir wieder auf und machten uns auf dem Weg zum Fischmarkt. Zu einer der Touren haben wir es nicht mehr geschafft, aber man kann sich das ganze Theater auch ohne anschauen. SO dachten wir. Mit vollem Tatendrang sind wir also in die Hallen des großen Fischmarktes gegangen und haben uns die ganzen leckeren Fische angeschaut. Leider wurden wir nach knapp zehn Minuten vom Sicherheitspersonal wieder rausgeworfen, weil Touristen nicht vor neun Uhr morgens erwünscht sind. Auf dem Weg nach draußen haben wir dann auch die Schilder an den Eingängen gesehen, aber die kann man schnell übersehen. So war es nur ein kurzer, aber intensiver Besuch auf dem Markt. Nächste mal kommen wir auch pünktlich zur Führung ;) Vermutlich dann im neuen Gebäude…

Ein ordentliches Schläfchen darf am Vormittag nach einer kurzen Nacht nicht fehlen und so ging es wieder in Richtung Bett. Auch wenn wir nichts mehr geplant hatten, mussten wir uns den neuen Tokyo Skytree etwas genauer anschauen. Bei blauen Himmel und Sonnenschein wollten wir die Stadt Tokyo von dem höchsten Gebäude der Stadt bestaunen. Leider waren wir nicht die einzigen mit der Idee und so konnten wir keine Tickets mehr kaufen. Diese sollte man sich schon ein paar Tage vorher kaufen, weil es Tickets für Tage und bestimmte Uhrzeiten gibt. Es wollen anscheinend viele Hoch hinaus!

Das Aquarium in dem Komplex ist jedoch nicht zu verachten und bietet sich als gute Alternative an. Am Nachmittag ging es dann für mich ein bisschen in den Norden in die Tochigi Präfektur zum Asian Rural Institute in dem ich damals mein FSJ absolvierte.

Japan – Kumamoto

Von Beppu ging es mit dem Auto nach Kumamoto – unserem letzten Stopp auf Kyushu. Dabei haben wir einen kleinen Umweg gefahren und haben uns den Aso National Park angeschaut. Auch wenn wir nicht wirklich den Berg Aso gesehen haben, konnte man die Landschaft sehr genießen. Viele kleine Berge und Dörfer die zum verweilen einladen. Leider hatten wir nicht wirklich viel Zeit und wir sind zielstrebig nach Kumamoto gefahren wo wir dann ein fantastisches Abendessen in einem alten Japanischen Haus hatten und den Abend genossen haben.

Am nächsten Morgen war auch schon der letzte Tage auf Kyushu und wir mussten zum Flughafen nach Fukuoka damit wir unseren Flieger bekommen würden. Seit knapp zwei Jahren gibt es Billig-Airlines in Japan und es ist erheblich günstiger zu Fliegen als mit dem Shinkansen zu fahren. Wir hatten uns für Jetstar entschieden und waren sehr zufrieden. Erstmal mussten wir jedoch in unseren Flieger kommen und das war schwieriger als geplant. Von Kumamoto ging es mit dem Bus nach Fukuoka und wir hatten in Fukuoka genau eine Stunde um vom Hauptbahnhof zum Flughafen zu kommen und einzuchecken. Ist knapp, aber in Japan ist ja alles pünktlich! Nicht jedoch an jenem Tag. Wir erlebten das erste mal das auch in Japan ein Bus 45 Minuten Verspätung haben kann und ich meinen ersten Flieger verpassen würde. Mit beidem hätte ich nicht in Japan gerechnet. Jetstar Japan war natürlich sehr betrübt das wir unseren Flieger verpasst hatten und konnten auf einen Flug am Abend umbuchen (für nur 2500Yen). Verloren hatten wir nichts – nur einen Nachmittag in Fukuoka gewonnen und so konnten wir uns die Stadt noch ein bisschen anschauen und das super Wetter genießen.

Japan – Beppu

Am nächsten Tag ging es zu meinem persönlichen Highlight der Reise – wir fuhren nach Beppu. Ich liebe Onsen und der Herbst oder Winter sind genau die richtige Jahreszeit um deren Potenzial richtig auszunutzen. Bei kaltem Wetter in einem Becken mit natürlichem und heißem Wasser zu sitzen und die Natur zu genießen ist einfach was jeder mindestens einmal im Leben erleben sollte. Beppu ist für viele heiße Quellen berühmt und verfügt über mehrere hunderte Quellen.

Unser Onsen-Hotel war das Kurodaya und war wunderbar. Wir hatten ein Tatamizimmer auf dem wir mit Futon schliefen und hatten ein Abendessen das ich einfach nicht vergessen kann. Aber dazu später mehr…. Mit dem Auto ging es von Fukuoka nach Beppu und wir mussten natürlich erst einmal was Essen. Was bietet sich da nicht besser an, als sein eigenes Essen im Dampf einer Quelle zu Garen und zu verspeisen? Das “Jigoku-mushi Kobo Kannawa” ist ein Projekt von der Stadt oder Präfektur Beppu/Oiota und man sucht sich sein Gemüse, Fisch und anderes aus und gart dies mit Hilfe einer Eieruhr und den angestellten. Anschließend genießt man dieses unter blauen Himmel. Es hat sehr lecker geschmeckt und denke das kommt den Farmern in der Gegend sehr entgehend.

Damit man nicht den ganzen Tag in den verschiedenen Onsen herumlungert gibt es die “Tour of Hell”. Dabei kann man acht verschiedene Quellen in Beppu besuchen und die Verschiedenheiten Lernen und bestaunen. Dabei lernt man welche Sulfate und sonstigen Mineralien in den verschiedenen Quellen die Farbe des Wasser verfärben. Hier sollte man sich gleich einen Pass für alle Höllen sichern, denn damit kann man einiges sparen. Das waren Umi Jigoku, Oniishibouzu Jigoku, Yama Jigoku, Kamado Jigoku, Oniyama Jigoku und Shiraike Jigoku.

Nach dem ganzen anschauen von den ganzen Quellen hat man natürlich richtig Lust selber in ein Onsen zu steigen und so sind wir zurück zum Hotel. Kurz einge’checkt ging es auch direkt in das Hauseigene Onsen und die Seele baumeln lassen. Es gibt wirklich nichts besseres als nach einem Tag herumlaufen in ein Onsen zu steigen… Bei dem ganzen heißen Wasser und der Sauna bekommt man richtig Hunger und die Lust auf das Abendessen steigt auf ein unermessliches.

Bei der Reservierung von dem Hotel mussten wir schon entscheiden was wir als Hauptgang zum Essen haben wollen, weil bei einem neun Gängemenü ist alles zeitlich abgestimmt und man sollte pünktlich erscheinen. Was uns dann geboten wurden hatte ich noch nicht erlebt. Die Japanischeküche kann mich immer wieder überraschen in Qualität und Einfallsreichtum um den Gaumen explodieren zu lassen. Ich weiß nicht wie ich es wirklich beschreiben soll, aber die Japanische Küche kann die verschiedensten Geschmäcker in einem kleinen Gericht verstecken und man schmeckt noch jede einzelne aus dieser heraus. Waaaaaahhhhhh!

Am Vortag konnten wir leider nicht alle Quellen von der Höllentour besichtigen und so haben wir die letzten beiden am frühen morgen besichtigt. Das waren Chinoike Jigoku und Tatsumaki Jigoku. Natürlich startete der Tag mit einem Onsen besuch und einem guten Frühstück.

Bevor wir jedoch diesen wunderbaren Ort wieder verlassen mussten, haben wir uns noch ein kleines Spezial aus Beppu gegönnt. Ein Sand-Onsen am Meer. Dabei wird man in Sand, welches durch ein Onsen erwärmt wird, vergraben und man genießt die Sicht auf das Meer. Eine etwas andere Möglichkeit ein Onsen zu genießen, aber genauso gut. Wir hatten Glück das wir noch dran gekommen sind, weil wir natürlich nicht reserviert hatten und es eigentlich ausgebucht war.

Anschließend mussten wir uns jedoch auf den Weg machen, damit wir noch zeitlich nach Kumamoto kommen würden. Unser letzter geplanter Stopp auf Kyushu.

Japan – Ookawachiyama

Von Fukuoka sind wir mit dem Auto in das kleine Dorf Ookawachiyama gefahren. Das Dorf ist bekannt ihr für seine Arbeit mit Keramik. Die Straßen waren, wie immer in Japan, frei und wir sind zügig ankommen. Ich bin jetzt nicht wirklich ein Fan von Keramik und so haben wir auf dem Trip noch einen kleinen Stopp gemacht und haben selber getöpfert. Das hat viel Spaß gemacht und war in einem kleinen Museum. Ich glaube wir waren knapp drei Stunden vor Ort und der Besitzer machte keine Anzeichen das er noch irgendwas anderes heute machen würde. Leben auf Kyushu ist eben ein bisschen langsamer :)

Leider habe ich meine Tasse noch nicht, aber die sollte demnächst irgendwann in der Post landen und ich bin mal gespannt ob das etwas geworden ist. Auf den Fotos sieht sie jedenfalls schon einmal gut aus.

Mit einer erheblichen Verspätung sind wir in Ookawachiyama angekommen. Einem kleinen Dorf mit vielen schönen Bergen. Das besondere, wie bereits erwähnt, sind die Keramikarbeiten die man kaufen kann. Diese werden jedoch nicht nur verkauft sondern auch hergestellt und haben einen erheblichen Preis. Das Dorf selber ist recht klein und liegt am Rand einer Bergkette und man möchte eigentlich sofort weiter in die Berge laufen.

Japan – Fukuoka

Nach der kurzen Fährenfahrt von Korea nach Japan war mein Ziel Fukuoka, Kyushu auch schon erreicht. Es war mein erstes mal auf Kyushu und ich war schon sehr gespannt auf Landschaft, Menschen und Essen. Kyushu hat viele kleine Berge und ist mit diesen eigentlich durchweg durchgezogen und (oh wunder) hat viel Meer zu bieten. Ich traf mich mit zwei Freundinnen und wussten nicht was mich die nächsten Tage erwarten sollte. Die Planung hatte ich ganz den Mädels überlassen.

Wir wohnten im Guesthouse Kane. Einem super Hostel. Es ist sehr nett eingerichtet und man schläft auf Tatami mit Futon. Sehr groß ist es nicht und nur ein Dutzend (oder ein paar Mehr) haben Platz. Um in die Hostel zu kommen muss man durch eine kleine Bar gehen und im hinteren Bereich geht es richtig los. Die Besitzerin ist sehr freundlich und hilft gerne bei Fragen. Leider habe ich keine eigenen Fotos von Kane, aber ich würde auf jedenfall wieder vorbei schauen.

Bilder von Fukuoka sind auch eher ein paar wenige geworden. Die Stadt ist in Japan eher eine kleinere und man kommt super mit der Bahn oder dem Fahrrad von A nach B und hat trotzdem alles vor Ort. Das Essen ist der Wahnsinn und ich glaube so gut wie auf Kyushu habe ich noch nicht in Japan gegessen. Auf Kyushu gibt es auch viele lokale Spezialitäten wie Motsunabe, Tonkatsu Ramen, frischen Kaisendon, Mizutake, Jigokumushi und meinem neuesten Lieblingsfisch dem  Mentaiko. Alles zu empfehlen und muss unbedingt gegessen werden.

Es ist alles ein bisschen lokaler und die Menschen nehmen oder haben noch wirklich Zeit mit anderen zu Reden und das macht Kyushu wirklich sehr angenehm. Ein bisschen langsamer zu sein als der Rest ist mir Sicherheit nicht verkehrt und das hektische Tokyo sollte sich eine Scheibe abschneiden. Komisch, aber ich denke es wäre ein Ort in dem man super Leben könnte!